Ergebnisse

Hier finden Sie spannende Ergebnisse aus unseren ersten Befragungsrunden. 


Meinungsverschiedenheiten in einer Partnerschaft

Neue FReDA-Ergebnisse zeigen, dass sich Paare vor allem über die zu erledigende Hausarbeit streiten.
18% der Befragten gaben an, oft oder sehr oft Meinungsverschiedenheiten aufgrund dieses Themas zu haben. Die Gestaltung der Freizeit ist mit 11% der zweithäufigste Grund für Meinungsverschiedenheiten in einer Partnerschaft. Es folgen die Themen Kindererziehung, Geld und Beziehung zu den Eltern.


Balkendiagramm. Titel: Meinungsverschiedenheiten in einer Partnerschaft; Quelle: FReDA W1A; Anmerkung: Angabe 'oft' und 'sehr oft'; Angaben in Prozent (%)


Besprechen persönlicher Angelegenheiten

Geschwister spielen im Leben vieler Menschen eine zentrale Rolle. Laut FReDA-Daten sprechen fast die Hälfte der Befragten (45%) mit mindestens einem Geschwisterteil über persönliche Angelegenheiten. Hierbei ist jedoch ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu erkennen:

Schwestern sprechen am häufigsten miteinander (52%), während weibliche Befragte am seltensten mit ihrem Bruder über persönliche Dinge sprechen (26%). Bei den männlichen Befragten wird deutlich, dass es für ihre Kommunikationsbereitschaft kaum einen Unterschied macht, ob sie eine Schwester (34%) oder einen Bruder (36%) haben.

Balkendiagramm. Titel: Besprechen persönlicher Angelegenheiten; Quelle: FReDA W1B, gewichtete Daten; Befragte mit mind. einem Elternteil


FReDA-Forschungsergebnisse zur „Herausforderung Familie“

Einmal jährlich informieren Forschende in der Informationsveranstaltung „FReDA informiert" die Presse über aktuelle Befunde der Studie. Dieses Mal ging es um die Frage „Welche Faktoren prägen das Familienleben heute?“.
Im Mittelpunkt standen neueste Befunde zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum Geschlechterrollenverständnis, zum Kinderreichtum sowie zum Wohlbefinden der Bevölkerung.

Familie und Beruf: Menschen, insbesondere in der Phase zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr („Rushhour des Lebens“), müssen oft zwei besonders energie- und zeitaufwändige Lebensprojekte nahezu gleichzeitig bewältigen. Das sind der Berufseinstieg und die Familiengründung.
Noch immer stellen sich Menschen beiderlei Geschlechts vor, dass Männer ganz leicht, Frauen etwas stärker ihre Arbeitszeit reduzieren sollten. In Wirklichkeit jedoch verringern Frauen mit der Familiengründung ihre Arbeitszeit viel deutlicher, als sie das selbst für wünschenswert halten. Später erhöhen sie ihr Arbeitspensum nur allmählich und in geringerem Umfang als ursprünglich geplant. Weitere Informationen finden Sie hier sowie in einem Artikel, der am 8. Februar 2024 bei SPIEGEL Wirtschaft erschienen ist.

Geschlechterrollen: Eine weitere Untersuchung befasste sich mit den „Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Geschlechterrollenverständnisse in Ost- und Westdeutschland“.
Ein gleichberechtigtes (auch: egalitäres) Geschlechterrollenverständnis ist demnach im gegenwärtigen Deutschland weit verbreitet. Es bestehen jedoch nach wie vor Unterschiede zwischen Ost und West: Personen in den neuen Bundesländern vertreten ein näher an Egalität kommendes Rollenverständnis als Menschen in den alten Bundesländern.
Auffällig sind in diesem Zusammenhang die Überschneidungen der Überzeugungen zu Gleichstellung und kindlichem Wohlbefinden.

Kinderreichtum: Mehrkindfamilien, also Familien mit drei oder mehr Kindern, sind in Deutschland immer noch eine Minderheit.
Bei vielen Menschen in Deutschland überwiegt die Vorstellung, dass die ideale Kinderzahl einer Familie bei zwei Kindern liegt. Ein Großteil der Familien mit drei oder mehr Kindern nimmt in diesem Zusammenhang gesellschaftliche Diskriminierung wahr. Je nach Familienzusammensetzung lassen sich auch Unterschiede beim Wohlbefinden feststellen.
 


Wie zufrieden ist die Bevölkerung in Deutschland?

Ende vergangenen Jahres hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) erstmals eine neue Broschüre veröffentlicht, die sich auch auf FReDA-Daten stützt.

Der neue BiB.Monitor Wohlbefinden wird künftig einmal im Jahr die Politik und (Fach-)Öffentlichkeit darüber informieren, wie es um das subjektive Wohlbefinden der Bevölkerung bestellt ist.

Die Ergebnisse von 2023 lauten zusammengefasst:

  •  „Wohlbefinden“ bildet subjektiven Wohlstand der Bevölkerung ab und ist ungleich verteilt
  •  Hoher Anteil der Alleinerziehenden ist wenig zufrieden mit dem Leben
  •  Personen mit Hochschulbildung haben geringen Anteil wenig Zufriedener
  •  Zugewanderte der ersten Generation sind vergleichsweise zufrieden
  •  Personen mit langen Pendelzeiten sind eher wenig zufrieden
  •  Gute Balance aus Nähe und Distanz Erwachsener zu ihren Eltern mit höherem Anteil Zufriedener verbunden

Weitere Informationen und Hintergründe zum BiB.Monitor Wohlbefinden 2023 finden Sie in der Broschüre, die Sie hier herunterladen können.

Künftige Ausgaben werden sich unter anderem auf FReDA-Daten des jeweiligen Vorjahres beziehen können. Zudem soll neben einem wiederkehrenden Teil des Monitors ein Schwerpunkt präsentiert werden. Dieser wird vertiefende Analysen zur allgemeinen Lebenszufriedenheit darstellen, z. B. nach Regionen, Bildungsgruppen, Familientypen, Zuwanderungsgeschichte oder im internationalen Ländervergleich.

Wir halten Sie auf dem Laufenden.


FReDA-Daten für die Politik

Die FReDA-Daten sind wichtig. Nun gibt es neue Ergebnisse, die der Politik berichtet wurden. Die Handlungsempfehlung (auch Policy Brief genannt) "Familien in der Coronapandemie" fasst das Leben in dieser außergewöhnlichen Situation zusammen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Prof. Dr. Martin Bujard, Dr. Inga Laß, Dr. Emily Lines und Dr. Helena Ludwig-Walz haben die Lebenszufriedenheit in der Krise untersucht. Dabei haben sie insbesondere die Bedeutung von Familien unter die Lupe genommen.

Warum sind Erfahrungen aus der Coronakrise auch für die Zukunft bedeutsam?

Die Coronapandemie hat das Leben der Menschen und die Gesellschaft stark beeinflusst und zum Teil auch langfristig verändert. Derzeit gibt es viele Krisen gleichzeitig: den Klimawandel, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, den Krieg in Israel und Palästina sowie die hohen Energiepreise und die hohe Inflation. Mehr als drei Jahre nach Beginn der Coronapandemie in Deutschland lassen sich Lehren aus den Erfahrungen mit der Pandemie ziehen, die sich nicht nur auf den gesellschaftlichen Umgang mit Pandemien, sondern teilweise auch generell auf Krisen übertragen lassen.

Zusammengefasst sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf folgende Ergebnisse gekommen:

  • In der Pandemie ist die Lebenszufriedenheit deutlich gesunken, vor allem in Zeiten von Kontaktbeschränkungen. Nach Lockerung der Einschränkungen ist die Lebenszufriedenheit wieder etwas angestiegen.
  • Um gut durch Krisen zu kommen, sind besonders drei Dinge wichtig: 1. Familie und gute Beziehungen zu Partnern und Kindern, 2. finanzielle Sicherheit und 3. die Fähigkeit zu Optimismus.
    1. Familie zu haben war in der Pandemie wichtig für das Wohlbefinden, vor allem eine gute Qualität der Beziehung in der Partnerschaft und zu den Kindern. Familienpolitik ist in Krisenzeiten besonders wichtig. Dazu zählen verlässliche, ganztägige Kita- und Schulbetreuung, niederschwellige psychosoziale Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie familienfreundliche Arbeitsplätze.
    2. Etwa ein Drittel der Menschen im mittleren Alter hatte ernsthafte finanzielle Sorgen in der Pandemie. Das war mit einer niedrigeren Lebenszufriedenheit verbunden. Politische Maßnahmen wie Kurzarbeit (oder auch die Gaspreisbremse in der Energiekrise), die finanziellen Risiken schnell abfedern, sind hier hilfreich.
    3. Die Fähigkeit, auch in Krisen positive Seiten zu sehen, hängt eng mit einer höheren Lebenszufriedenheit zusammen. Eine Prise Optimismus und ein Blick auf andere Lebensaspekte können in Krisenzeiten zur Widerstandsfähigkeit (Resilienz) beitragen. Die Politik sollte die Chancen, die sich aus Krisen ergeben, angehen und unterstützende Maßnahmen breit kommunizieren.

 


Bild. Titel: Wussten Sie schon? Unter unseren Teilnehmenden...


Zusammenziehen und Heiraten: Unterschiede bei Befragten in Ost- und Westdeutschland?

Manche Menschen leben nicht mit ihren Partnerinnen oder Partnern zusammen. Manche Paare wollen gerne zusammenziehen. Andere wollen das nicht. Wir schauen uns eine Gruppe von Befragten genauer an: Nämlich die, die nicht mit ihren Partnerinnen oder Partnern zusammenwohnen. Wir haben sie gefragt, ob sie in den nächsten 3 Jahren zusammenwohnen wollen. 64 Prozent der Paare wollen in den nächsten 3 Jahren zusammenwohnen. Es gibt drei große Unterschiede zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland:

  1. In Ostdeutschland wollen 18 Prozent der Befragten weiter getrennt wohnen. In Westdeutschland sind es 14 Prozent.
  2. In Westdeutschland wollen viele Befragte vor dem Heiraten zusammenwohnen (73 Prozent). In Ostdeutschland wollen weniger Befragte vor dem Heiraten zusammenwohnen (65 Prozent).
  3. Ostdeutsche Befragte wollen öfter unverheiratet zusammenleben (12 Prozent) als westdeutsche Befragte (8 Prozent).


Balkendiagramm. Titel: Zusammenziehen und heiraten nach Ost- und Westdeutschland; Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang Juli bis Ende September 2021; Frage: Haben Sie vor in den nächsten 3 Jahren mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zusammenzuziehen?/Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten auf Sie zu? 1) Ich möchte meine/n Partner/in vor dem Zusammenziehen heiraten. 2) Ich möchte mit meinem/r Partner/in zuerst zusammenziehen und später vielleicht heiraten. 3) Ich möchte mit meinem/r Partner/in dauerhaft unverheiratet zusammenleben; Daten: FReDA W1A

 


Zusammenziehen und Beziehungsdauer

Viele Befragte von FReDA leben in einer Beziehung, aber nicht alle Paare wohnen auch in einem gemeinsamen Haushalt. Wir haben die Teilnehmenden gefragt, warum sie nicht mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zusammenleben. Nur 37 % sagen, dass sie oder ihr Partner/ihre Partnerin getrennt wohnen wollen. Bei über 60 % der Befragten, die in einer Partnerschaft sind und in getrennten Haushalten leben, verhindern äußere Umstände das Zusammenwohnen. In diesem Zusammenhang werden am häufigsten (rund 30 %) berufliche Gründe dafür angegeben. Mehr als ein Fünftel der Befragten (etwa 21 %) nannte wohnungsbedingte Umstände als Begründung für das getrennte Wohnen.

Angesichts der zunehmenden Flexibilität, die mit der Möglichkeit zum Homeoffice einhergeht, ist es möglich, dass diese Zahlen sich in den kommenden Jahren ändern werden.

Tortendiagramm. Titel: Aus welchen Gründen ziehen Sie nicht mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zusammen?; Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang Juli bis Ende September 2021; nur Personen in Partnerschaft mit getrennten Wohnungen; Frage: Wohnen Sie getrennt, weil Sie oder Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin das so wollen oder weil es die Umstände nicht zulassen zusammenzuziehen?; Daten: FReDA W1A, Daten gewichtet, N=2.782

Welche Unterschiede lassen sich in diesem Zusammenhang hinsichtlich des Beziehungsstatus' beobachten? Wie unterscheiden sich die Motive für das getrennte Wohnen bei Paaren, je nachdem ob die befragten Partner ledig, verheiratet oder geschieden sind?

Balkendiagramm. Titel: Wohnen Sie getrennt, weil Sie oder Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin das so wollen oder weil es die Umstände nicht zulassen zusammenzuziehen?; Anmerkung: Erhebungszeitrum Anfang Juli bis Ende September 2021; nur Personen in Partnerschaft mit getrennten Wohnungen; Daten: FReDA W1A, Daten gewichtet, N=2.782

Dabei sollte beachtet werden, dass es sich bei ledigen Personen typischerweise auch um jüngere Menschen mit weniger Beziehungserfahrung handelt.

FReDA ist nicht nur daran interessiert, etwas über die aktuellen Beziehungen der Teilnehmenden zu erfahren. Wir stellen auch Fragen zu früheren Beziehungen. So haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass die meisten Teilnehmenden im Alter von 30-40 Jahren in zwei bis vier Beziehungen waren: das gilt für rund 54 % der Männer und etwa 63 % der Frauen. Mehr Männer als Frauen waren in fünf oder mehr Beziehungen (16 % vs. 12 %) oder in keiner Beziehung (8 % vs. 4 %).

Zwei Tortendiagramme. Titel: Wie viele Beziehungen hatten Sie, die mindestens 3 Monate dauerten (nach Geschlecht)?; Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang Juli bis Ende September 2021; nur Personen im Alter von 30 bis 40 Jahren wurden berücksichtigt; Frage: Abgesehen von Ihrer derzeitigen Situation, haben Sie jemals zuvor einen festen Partner oder eine feste Partnerin gehabt mit dem oder der Sie mindestens 3 Monate zusammen waren?; Daten: FReDA W1A, Daten gewichtet, N= 8.608

Was das Zusammenleben oder verheiratet sein angeht, so hat die Mehrheit der FReDA-Befragten im Alter von 30-40 Jahren bereits mit jemandem zusammengelebt oder war mit jemandem verheiratet. Unterschieden nach Bildung haben mehr Befragte ohne Hochschulbildung zwei- bis viermal mit jemandem zusammengelebt oder waren verheiratet als Befragte mit Hochschulbildung.

Drei Tortendiagramme. Titel: Mit wie vielen Partnern oder Partnerinnen haben Sie zusammengewohnt oder waren Sie verheiratet (nach Bildungsstand)?; Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang Juli bis Ende September 2021; nur Personen im Alter von 30 bis 40 Jahren wurden berücksichtigt; Frage: Mit wie vielen dieser früheren Partner oder Partnerinnen haben Sie entweder zusammengewohnt oder waren Sie verheiratet?; Daten: FReDA W1A, Daten gewichtet, N= 6.366


Pendelzeiten und Distanz zu den (leiblichen) Eltern

Wie lange brauchen Sie für den täglichen Weg zur Arbeit?

Der Weg zur und von der Arbeit kann zeitaufwändig sein. Und vor allem seit den COVID-19-Lockdowns und der vermehrten Nutzung von Home Office hören wir oft, wie viel Zeit die Menschen sparen, wenn sie nicht jeden Tag ins Büro gehen (müssen). Aber wie viel Zeit brauchen die Menschen, um zur Arbeit zu kommen?

Drei Grafiken. Titel: Wie lange brauchen Sie an einem normalen Arbeitstag von Zuhause zu Ihrem Arbeitsplatz?; Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang Juli bis Ende September 2021; nur erwerbstätige Personen; Frage: Wie lange brauchen Sie an einem normalen Arbeitstag von Zuhause zu Ihrem Arbeitsplatz (einfache Strecke)?; Daten FReDA W1A und W1B, gewichtet, N=18.824

Etwas mehr als die Hälfte der FReDA-Befragten, die berufstätig sind, benötigen 11-30 Minuten für den Weg zu ihrem Arbeitsplatz. Etwa 1 von 4 Befragten benötigt mehr als 30 Minuten, während das übrige Viertel der Befragten weniger als 10 Minuten benötigt.

Doch nicht nur für den Weg zur Arbeit müssen wir Zeit einplanen – auch für den Besuch bei den Eltern haben wir gefragt, wie lange die Menschen unterwegs sind.

Über 40 % der FReDA-Befragten wohnen mehr als 30 Minuten von ihren Eltern entfernt. Wenn wir dies jedoch aufschlüsseln und zwischen Befragten mit eigenen Kindern und Befragten ohne Kinder unterscheiden, sehen wir einen Unterschied:

Balkendiagramm. Titel: Wie lange dauert es, um von Ihrem Zuhause zu Ihren leiblichen Eltern zu kommen?; Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang November 2021 bis Ende Januar 2022; bei getrennt lebenden Eltern wurde die Distanz zum näheren Elternteil berücksichtigt; Frage: Wie lange dauert es, um von Ihrem Zuhause zum Wohnort Ihrer leiblichen Eltern/Ihrer leiblichen Mutter/Ihres leiblichen Vaters zu kommen?; Daten: FReDA W1B, gewichtet, N=16.551

46 % der Befragten ohne eigene Kinder leben mehr als 30 Minuten von Ihren Eltern entfernt, gegenüber 40 % mit Kindern.

36 % der Befragten mit eigenen Kindern wohnen weniger als 10 Minuten von ihren Eltern entfernt, gegenüber 30 % ohne Kinder.

Anhand weiterer FReDA-Daten wäre es interessant zu sehen, ob die Befragten mit Kindern ihre Eltern in der Nähe für die Kinderbetreuung nutzen. Das könnte ein Grund dafür sein, dass sie sich für ein Leben in der Nähe entscheiden.


Hausarbeit und Paarkonflikte

In den vergangenen FReDA-Befragungen haben wir Sie unter anderem nach der Zufriedenheit mit der Aufteilung der Hausarbeit und Konfliktthemen in der Partnerschaft gefragt. Anhand zweier Diagramme möchten wir Ihnen hier erste Ergebnisse vorstellen.

Ein wichtiges Thema in Partnerschaften ist die Aufteilung der Hausarbeit. Die Verantwortung hierfür war lange eher Frauen zugeschrieben. Heute wird Hausarbeit, anders als noch in den 1960er Jahren, etwas gerechter unter den Partnerinnen und Partnern aufgeteilt. Insbesondere Wäschewaschen, Putzen und Kochen – das zeigen die FReDA-Daten – wird allerdings auch heute noch in vielen Partnerschaften hauptsächlich von der Frau übernommen. Die untenstehende Grafik zeigt, dass eine ungleiche Verteilung von Haushaltsaufgaben zu Unzufriedenheit bei der stärker engagierten Person führt. Dies gilt für Frauen wie für Männer. Frauen, die beispielsweise immer das Wäschewaschen übernehmen, geben bei der Zufriedenheit mit der Aufteilung der Hausarbeit (gemessen auf einer Skala von 0 „Überhaupt nicht zufrieden“ bis 10 „Vollkommen zufrieden“; in der Abbildung dargestellt sind mittlere Angaben (arithmetisches Mittel)) im Durchschnitt nur eine 6,7 an. Ist das Wäschewaschen auf beide gleichermaßen verteilt, gleicht sich die Zufriedenheit beider Partner am stärksten an und stellt sich auf einem hohen Maß ein.

Balkendiagramm „Zufriedenheit mit der Aufteilung der Hausarbeit in Abhängigkeit von der Aufteilung des Wäschewaschens“. Anmerkungen: n=13.582 (mit Partnerin oder Partner zusammenwohnende Personen) vorläufige Gewichtung. Frage „Auf einer Skala von 0 bis 10, wie zufrieden sind Sie mit der Aufteilung der Hausarbeiten zwischen Ihnen und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin“ Daten: FReDA-Welle 1a, 2021, eigene Berechnungen

Über welche Themen streiten sich Paare am häufigsten? Die Daten der FReDA-Befragung haben gezeigt, dass sich Konfliktthemen je nach Alter der Paare unterscheiden. Hausarbeit wird hier als Konfliktthema häufig genannt, gefolgt von Freizeitgestaltung und Geld. Bestimmte Themen verlieren mit dem Alter jedoch an Bedeutung, andere nehmen einen wichtigeren Platz ein. Die Beziehung zu Freunden führt bei sehr jungen Paaren (18-19 Jahre) beispielsweise häufiger zu Streit als in den anderen Altersgruppen. Familienplanung nimmt den größten Raum zwischen 20 und 30 ein und verliert seine Relevanz ab 40 wieder. Konflikte wegen der Kindererziehung dagegen erreichen hier Ihren Höhepunkt – typischerweise, weil in diesem Alter minderjährige Kinder vorhanden sind. Sollten Sie weitere Ergebnisse zu den Themenbereichen „Geschlechterrollen, Hausarbeit, Paarkonflikte“ interessieren, können Sie gerne die vollständige Analyse im Heft „Bevölkerungsforschung Aktuell“ des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung nachlesen, welches Sie hier herunterladen können.

Balkendiagramm „Themen, über die Paare streiten, nach Alter“. Anmerkungen: n=16.677 (Personen in Partnerschaft), vorläufige Gewichtung. Frage: „Wie oft hatten Sie in den letzten 12 Monaten mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin eine Meinungsverschiedenheit über…?“ Daten FReDA-Welle 1a, 2021, eigene Berechnungen


Sorgen und Belastungen in der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat viele Menschen in Deutschland belastet. Auch die FReDA-Befragten haben einige Sorgen angegeben. Es zeigt sich, dass Frauen insgesamt stärker von einer persönlichen Belastung durch die Corona-Pandemie betroffen sind. Die Schwierigkeit, Kontakte einzuschränken, wird von Männern wie Frauen ähnlich belastend empfunden. Frauen machen sich größere Sorgen, zu erkranken, sehen aber zugleich auch eher die „guten Seiten“ der Corona-Pandemie. Die Sorge vor finanziellen Einbußen ist wiederum bei den männlichen Befragten ausgeprägter.

Balkendiagramm „Sorgen und Belastungen in der Corona-Pandemie nach Geschlecht“. Anmerkungen: Die Abbildung betrachtet Frauen und Männer im Alter von 18 bis 49. Die Daten wurden gewichtet, um für die Grundgesamtheit repräsentativ zu sein. Alle fünf Items wurden auf einer fünfstelligen Skala gemessen, inwieweit die Befragten beispielsweise der Aussage zustimmen, „die Corona-Pandemie hat mich persönlich stark belastet“ (=Gesamtbelastung). Die fünf Antwortkategorien sind „stimme überhaupt nicht zu“, „stimme eher nicht zu“, „weder noch“, „stimme eher zu“ und „stimme voll zu“. Die beiden letztgenannten wurden hier als Zustimmung gemessen. Daten: FReDA-Welle 1R, 2021.

Welchen Zusammenhang bei der persönlichen Gesamtbelastung durch Corona gibt es mit dem Alter des jüngsten Kindes der FReDA-Befragten? Bis zu einem Alter von sechs Jahren ist die empfundene Belastung bei Frauen und Männern ungefähr gleich groß. Für die Altersspanne des jüngsten Kindes von sechs Jahren bis etwa zehn Jahren geben Frauen eine deutlich höhere Belastung an als die männlichen Befragten. Eine mögliche Erklärung könnte hier der Beginn der Schulpflicht sein, die insbesondere die Mütter in Zeiten der Corona-Pandemie durch Schulschließungen und Homeschooling vor besondere Herausforderungen gestellt hat.

Liniendiagramm „Gesamtbelastung nach Alter des jüngsten Kindes“. Anmerkungen: Die Abbildung betrachtet Frauen und Männer im Alter von 18 bis 49. Die Daten wurden gewichtet, um für die Grundgesamtheit repräsentativ zu sein. Referenzwert bei den Einschätzungen zu Corona ist der Wert 1 der fünfstufigen Skala „Stimme überhaupt nicht zu“. Gesamtbelastung misst hier den Anteil der Befragten, die der Aussage zustimmen, „die Corona-Pandemie hat mich persönlich stark belastet“. Daten FReDA-Wellen 1R und 1A, 2021.


 


Berufstätigkeit von Müttern

Die Befragten bei FReDA stehen der Berufstätigkeit von Müttern durchaus positiv gegenüber. Aber vor allem bei den Männern zeigt sich noch ein klarer Ost-West-Unterschied. Ob wir mit FReDA in den nächsten Jahren wohl eine Veränderung in den Einstellungen erkennen werden?

Tortendiagramm: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu bzw. nicht zu: Ein Kind unter sechs Jahren wird daruner leiden, wenn seine Mutter arbeitet. Darstellung der Zustimmung zu dieser Aussage von Männern getrennt nach Westdeutschland und Ostdeutschland. Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang April bis Ende Juni 2021. Daten: FReDA W1R, Aufbereitungsstand Ende April 2022.

Tortendiagramm: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu bzw. nicht zu: Ein Kind unter sechs Jahren wird daruner leiden, wenn seine Mutter arbeitet. Darstellung der Zustimmung zu dieser Aussage von Frauen getrennt nach Westdeutschland und Ostdeutschland. Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang April bis Ende Juni 2021. Daten: FReDA W1R, Aufbereitungsstand Ende April 2022.

 

Belastung während des Corona-Lockdowns

Die Pandemie hat die Mehrheit der FReDA-Befragten belastet, besonders diverse Personen & Frauen. Dieses Ergebnis stimmt mit Forschung überein, die zeigt, dass Vereinbarkeit von Kinderbetreuung & Arbeit während des Lockdowns bei Frauen häufiger Stress verursacht hat als bei Männern.

Balkendiagramm: Wie haben Sie die Corona-Pandemie bisher erlebt? Die Zeit der Corona-Pandemie hat mich persönlich stark belastet. Grad der Zustimmung getrennt nach Geschlecht. Anmerkung: Erhebnungszeitraum Anfang April bis Ende Juni 2021. Daten: FReDA W1R, Aufbereitungsstand Ende April 2022.


Kennenlernen vor und während Corona

Auch im Corona Lockdown Anfang 2021 haben sich Paare gefunden. Aber natürlich nicht in Kneipen oder Diskos. Wie so vieles, musste auch das Kennenlernen eines*r Partners*in verstärkt online stattfinden. Ob künftige Befragungsrunden wohl wieder alte Kennenlernmuster zeigen werden?

Balkendiagramm: Wie haben Sie und Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin sich kennengelernt? Orte des Kennenlernens getrennt nach Dauer der Beziehung. Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang April bis Ende Juni 2021. Bei den Beziehungen handelt es sich nur um Paare, die nicht verheiratet sind und in keiner eingetragenen Lebenspartnerschaft leben. Daten: FReDA W1R, Aufbereitungsstand Ende April 2022.

Wenige Paare, die verheiratet/in eingetragener Lebenspartnerschaft sind, haben sich online kennengelernt, was in der Zeit vor Corona nicht überraschend war. FReDA wird zeigen, ob die Paare, die sich in der Pandemie online kennenlernen mussten, in Zukunft auch heiraten werden.

Balkendiagramm: Wie haben Sie und Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin sich kennengelernt? Orte des Kennenlernens getrennt nach Dauer der Beziehung plus Verheiratete/Personen mit eingetragener Lebenspartnerschaft. Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang April bis Ende Juni 2021. Bei den orangenen und blauen Balken handelt es sich um Paare, die weder verheiratet sind noch in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft leben. Daten: FReDA W1R, Aufbereitungsstand Ende April 2022.


Finanzielle Unterstützung für Eltern durch ihre Kinder

Die Ansicht, dass Kinder ihre Eltern in finanziellen Schwierigkeiten unterstützen sollten, ist besonders unter jungen Menschen stark ausgeprägt und nimmt mit dem Alter ab. Ändern Menschen ihre Erwartungen vielleicht, wenn sie selbst Eltern werden?

Balkendiagramm: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu bzw. nicht zu: Kinder sollten Ihre Eltern finanziell unterstützen, wenn diese in finanziellen Schwierugkeiten sind. Zustimmung bzw. Ablehnung dieser Aussage getrennt nach drei Altersgruppen. Anmerkung: Erhebungszeitraum Anfang April bis Ende Juni 2021. Daten: FReDA W1R, Aufbereitungsstand Ende April 2022.